Sjećanja izvezena u Balama - Erinnerungen gestickt in Bale

Sjećanja izvezena u Balama - Erinnerungen gestickt in Bale Fotogalerie

Ausstellung traditioneller Handwerkskunst

Die weibliche Handwerkskunst in Istrien spiegelt sich vor allem in der Dekoration von Heimtextil wider.
Die Nutzgegenstände wurden im Einklang mit den wirtschaftlichen Bedingungen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts mit monochromen Stickereien geschmückt. Dieser Zeitraum wurde auch in die Ausstellung in der Stadt Bale miteinbezogen. Die Gegenstände gehören Familien aus Bale und vermitteln die tiefen sozialen Werte, die seit Generationen bewahrt werden und stellen das gemeinsame kulturelle Erbe dar.

Die Frauen aus Bale bestickten Handtücher, Bettwäsche, Nachthemden und Unterwäsche, Babykleidung und stickten Verzierungen für Abzugshauben und Vorhänge. Der Mangel an Freizeit sowie finanzieller Mittel haben die Verzierungen auf das
“Notwendigste" beschränkt. Es gab jedoch kein Mädchen, das ihre Mitgift nicht bereithielt, vor allem die Bettwäsche und ein Handtuch "buon giorno" für einen unerwarteten Doktorbesuch oder den "sugaman dei morti" ausbreitete, um damit den Verstorbenen und die ganze Familie zu ehren.


Die handgemachten Kunstwerke der istrischen Frauen folgen zum größten Teil, nebst Funktionalität,  den Jahres- und Lebenszyklus Praktiken. Dieses Thema findet sich auch in der Ausstellung wieder. Die technische und ästhetische Einfachheit der präsentierten Gegenstände erzählt vom schwierigen Landleben und der Kraft der Volkskunst, die über das Alltagsleben hinausgeht und in die Geschichte eingeht.

Die Stickereikunst erlernten die Mädchen bei den Nonnen. Außer der Feldarbeit, der Hausarbeit und dem Schulunterricht, war es wichtig Sticken zu lernen, um so die eigene Mitgift vorzubereiten.

Vorbereitung der Mitgift und Hochzeit
Ein entscheidender Momente im Leben jeder jungen Frau war die Heirat. Für diesen Tag bereiteten sich die Frauen schon sehr früh vor. Die Bettwäsche „für jeden Tag“ wurde vorbereitet und mindestens eine festliche Garnitur für die Hochzeitsnacht. Handtücher wurden hauptsächlich bei Arztbesuchen verwendet, während der Geburt oder im Falle von Krankheit und wurden daher ganz besonders verziert. Der Reichtum der Mitgift spiegelte sich in der Menge der Gegenstände und in der aufwendigen Ausführung der Ornamente wider. Am häufigsten wurde die Weißstickerei mit Plattstich und der Kreuzstich verwendet, mit denen Initialen und auf Handtücher die Aufschrift "Good Day" gestickt wurden. Spitze wurde (eher seltener) mit der Häkeltechnik oder Stricktechnik angefertigt oder, bereits fertig gekauft, auf Stoff aufgenäht. Die Mitgift wurde seit Mitte des 20. Jahrhunderts besonders bei wohlhabenden Familien von den Eltern vorbereitet.

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