Bilderausstellung Josip Siessel

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Die retrospektive Ausstellung des großen kroatischen Malers Josip Seissel im Heimatmuseum der Stadt Rovinj dauert bis zum 04. August.
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Mit der Malerei begann Josip Seissel bereits als Gymnasiast. Seine frühen Arbeiten sind verschollen, wie auch viele Arbeiten aus seiner frühesten expressionistischen Zeit.
Seine ersten Aquarelle und Temperamalereien entstanden 1935. Aus diesem Jahr sind einige Landschaftsmalereien erhalten, wie Lumbarda und Viganj und Portraits, ein Autoportrait und ein Portrait von Silvana Seissel. Im gleichen Jahr beginnt der Maler den Aquarellzyklus Silvana Seissel, die er malte während sie schlief..
In Paris stößt er auf den unwiderstehlichen Einfluß des Surrealismus, dem er bis zu seinem Tode treu blieb. Während der verschiedenen Phasen seines Lebens schenkt er der kroatischen Kunst surrealistische Arbeiten von anthologischem Wert, meistens Tempera auf Papier. Zu den ersten surrealistischen Arbeiten gehört Jan-Van aus dem Jahre 1935. "In der Zeit des Bösen" ist der Titel für zahlreiche surrealistische Arbeiten, die als Reaktion auf die Geschehnisse (besonders die menschlichen Leiden) während des Zweiten Weltkrieges entstanden. Zu diesem Zyklus gehören bedeutende Arbeiten großer Formate in Temperafarben, wie "Knochen und wir", "Objekt ohne Tadel" "Aquarell nach automatischer Zeichnung","Unterwasserlandschaften" und "Gärten des Meeres", sind Serien, die 1953 begannen und bis 1969 andauern. Es handelt sich hierbei ebenfalls um Pastell- und Temperatechniken.
Die "Unterwasserlandschaften", mit Ausgangspunkt in frühen surrealistischen Arbeiten, wurden inspiriert durch sommerliche Reisen durch Vela Luka, Insel Sipan, Trstenik, Zuljane und Broce, malerische Orte an der adriatischen Küste.
Im Zyklus der "Unterwasserlandschaften" versuchte Josip Seissel die Tiefen von Grotten, den Widerschein des Wassers, verschiedenfarbige Gräser, Schatten und Licht, ungewöhnliche Formen von Steinen und Tieren hervorzuheben und nutzt dazu vorwiegend warme Farben, rötliche, braune, orange Töne. In den späteren "Unterwasserlandschaften" der sechziger Jahre überwiegen gelbe, braune und graue Farben, die Formate werden immer größer.
Dieser Opus gehört sicherlich zu den schönsten abstrakten spontanen Tempera-Arbeiten dieser Zeit.