25. Regatta für Segler und Optimisten Pesaro-Rovinj-Pesaro

25. Regatta für Segler und Optimisten Pesaro-Rovinj-Pesaro Fotogalerie



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Die größte transadriatische Regatta "Auf der Route des Trabakels", die zum ersten Mal im Jahre 1985 stattfand, wurde weder während des Heimatkrieges noch in Zeiten der Tschernobyl-Wolke über der Adria eingestellt. Auch Schneeflocke



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Die größte transadriatische Regatta "Auf der Route des Trabakels", die zum ersten Mal im Jahre 1985 stattfand, wurde weder während des Heimatkrieges noch in Zeiten der Tschernobyl-Wolke über der Adria eingestellt. Auch Schneeflocken der Größe einer Nuss störten die Skipper nicht, die von ihnen im Jahre 1987 auf ihren Segelbooten überrascht wurden.

- Lobe das Meer, halt dich fest, kommentierten einige Zuschauer den Aufbruch von acht Segelbooten an der Rovinjer Küste auf die Route der längsten transadriatischen Regatta "Rovinj - Pesaro - Rovinj". Skipper und Bordmitglieder hatten eine schwierige Aufgabe zu meistern: sie sollten so schnell und so geschickt wie möglich, getragen vom Wind und Wellen, von der einen zur anderen adriatischen Küste gelangen, auf einem Weg, auf dem einst Holzboote – die so genannten Trabakel segelten.
Dass die Aufgabe in keinerlei Hinsicht leicht war sowie dass der grobe Kommentar gerechtfertigt ist, erfuhren wir später anhand der Information, dass der Rekord vom slowenischen Olympiasieger Matija Kosmina gehalten wird, der sieben Stunden brauchte, um die Adria zu „durchsegeln“. Die Mehrheit der Teams benötigte dafür die doppelte Zeit, und nicht selten auch dreimal so viel. Den diesjährige Rekord der Überquerung der Adria, neun Stunden und 24 Minuten, stellte das Segelboot "Shining Umago Maxi" in der Kategorie Maxi auf, mit dem Skipper Zvan Uroš aus dem Umager Club „Fiandra 1975“.

Die diesjährige Jubiläumsregatta war ein idealer Anlass dafür, sich an ihren Beginn zu erinnern.
- Wenn der Mensch nichts zu tun hat, fällt ihm alles Mögliche ein. Für Skipper ist der Zeitraum der Meeresstille "am gefährlichsten“, erklärt uns Silvio Brunelli, der Rovinjer Meerwolf, der durch eine hervorragende Provokation weiße Segel an die Rovinjer Küste gepustet hat.
- Während der Lošinjer Regatta im Jahre 1984 stießen wir auf 12 Stunden Meeresstille. Ich ließ das Segel runter, hielt mich etwas in der Küche auf und langweilte mich hauptsächlich. Neben der der "Alba", des ersten Rovinjer Segelboots, die sich mit zahlreichen sportlichen Resultaten rühmte, fand sich auch "Pisarium" aus Pesaro vor, das vom Eigentümer Paolo Morsiani gesteuert wurde. Ich sagte zu ihm, dass so etwas in Istrien niemals passieren könnte. Da ihn diese Aussage sehr überraschte, blieb mir nichts anderes übrig, als ihn nach Rovinj einzuladen, damit er sich selbst davon überzeugt, dass in Westistrien immer Wind weht. Vereinbart - getan. Gegen Ende der Saison kam eine Gruppe aus Pesaro nach Rovinj. Im Restaurant "Sidro" warfen wir sozusagen das Seil aus und machten den Anker in Hinsicht auf die Organisation der Regatta fest. Auf der Verhandlung verhandelten auf jeder Seite des Tisches ca. zehn Vertreter der zwei Küsten- und Hafenstädte.
Es wurde vereinbart, dass die Regatta "Auf der Route des Trabakels" heißen sollte, um uns an Zeiten der zwei adriatischen Städte zu erinnern, in denen Pesaro, das zum Papststaat gehörte, und Rovinj, das venezianischen Dogen gehörte, miteinander verbunden waren. Wir einigten uns, dass sie am Tag der Arbeit stattfindet, an dem in der Regel sowohl die Menschen auf der einen als auch die Menschen auf der anderen Seite der Adria meistens frei haben, erzählt Brunnelli.

Die Regatta, die der Tradition der Überquerung der Adria mit Trabakels gewidmet ist, fand zum ersten Mal im Jahre 1985 statt, als 27 Boote teilnahmen. Von Jahr zu Jahr wuchs die Anzahl der Teilnehmer. Im vergangenen Jahr wurde mit 105 Segelbooten und ca. 800 Seglern ein neuer Rekord aufgestellt. Die Regatta ist zwar ein Wettkampf, sie hat aber auch eine breitere gesellschaftliche Bedeutung. Außer dass vor allem beim Segeln zahlreiche Freundschaften geschlossen wurden, erwiesen sich die Teilnehmer aus Pesaro auch während des Heimatkrieges als sehr gute Nachbarn, als sie humanitäre Hilfe nach Rovinj sendeten und als sie zum Zeichen der Solidarität mit den Nachbarn den Wettkampf nicht einstellten.
Die Regatta wurde weder während der Tschernobyl-Katastrophe, als eine krebserregende Wolke über die Adria wanderte, noch im Jahre 1987 eingestellt, als die Skipper auf See von einem großen Unwetter überrascht wurden, in dem Schneeflocken der Größe eines Groschens oder eines Nuss vom Himmel fielen. Die Beziehung dieser zwei Städte wurde auch durch die Schließung einer Bruderschaft zweier Stadthäfen im Jahre 1999 sowie durch touristische Werbung gestärkt.

Die Einwohner Rovinjs haben den Einwohnern der Stadt Pesaro auch dieses Jahr Käse, „Pršut“, in Salz eingelegte Heringe, hervorragende istrische Weine sowie viel Werbematerial geschenkt.
Die Verkostung gastronomischer Köstlichkeiten fand an der Riva statt, in unmittelbarer Nähe der angelegten Segelboote, und die Besucherzahl war auch dieses Jahr wie erwartet sehr groß.
Volle Hände zu tun hatten auch die Veteranen des Basketballclubs Rovinj, die ansonsten für den Transport der Getränke verantwortlich sind, beziehungsweise die Angestellten von Maistra - Slavko Janko, Küchenchef im Vrsarer Hotel Petalon, der dafür verantwortlich ist, dass der „Pršut“ in schöne Scheiben geschnitten wird, sowie Mauro Tonelli, Restaurantchef im Schloss auf der Roten Insel, der darauf achtete, dass kein Glas mit erstklassigem istrischen Wein leer blieb.

Für die Präsentation und die ausreichende Anzahl von Katalogen und Prospekten sowie für Fragen um die Anreise und Übernachtung der Gäste waren die Angestellten des Tourismusverbandes der Stadt Rovinj zuständig, die gleichzeitig auch eine der größten Sponsoren der Regatta war. Die Besucher aus Pesaro revanchierten sich bei den Einwohnern Rovinjs mit einem Blaskonzert und dem Auftritt einer Ethno-Gruppe, und am Vorabend auch mit einem traditionellen Abendessen zum ersten Mai – mit frischen Bohnen mit Schafskäse und einer Roulade aus Schweinefleisch. Zu betonen sind auch die Organisatoren der längsten transadriatischen Regatta, der Club Maestral-Ronhill aus Rovinj sowie Lega Navale, ein staatlicher Club mit Sitz in Pesaro, der die Geschichte der italienischen Segelkunst verkörpert.
Die Regatta startet für unsere Segler in Rovinj. Auf der Rückfahrt aus Pesaro schließen sich ihnen auch die italienischen Segler an, die danach selber wieder nach Pesaro zurückfahren. Dieses Jahr nahmen an der ganzen Regatta 90 Segelboote mit Bordmitgliedern aus Kroatien, Slowenien und Italien teil.

Zuruck