Konzert: Symphony Orchestra HRT

Konzert:
Symphony Orchestra HRT
Soloist: Klasja Modrušan, soprano
Conductor: Mladen Tarbuk
(L. Sorkocevic. W.A. Mozart, J. Haydn)
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Mit bekannter Londoner 104. Symphonie in D – Dur von Franz Joseph Haydn (Adagio-AIlegro, Andante, Minuetto, Finale), wurde vorgestern abend unter Jubelschreien des Publikums das Ganzabendkonzert des Symphonieorchesters des kroatis
Konzert:
Symphony Orchestra HRT
Soloist: Klasja Modrušan, soprano
Conductor: Mladen Tarbuk
(L. Sorkocevic. W.A. Mozart, J. Haydn)
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Mit bekannter Londoner 104. Symphonie in D – Dur von Franz Joseph Haydn (Adagio-AIlegro, Andante, Minuetto, Finale), wurde vorgestern abend unter Jubelschreien des Publikums das Ganzabendkonzert des Symphonieorchesters des kroatischen Fernsehens unter Führung des Dirigenten Mladen Tarbuk beendet, welches anläßlich der feierlichen Eröffnung des Sommerfestivals Rovinj statt fand. Das Festival wird schon das neunte Jahr unter der Schirmherrschaft der Stadt Rovinj und unter Führung von Katja Markotić veranstaltet, und nach üblichem Brauch werden die Festivalabende mit einem Orchesterauftritt eröffnet.
Das Symphonieorchester des HRT ist diesen Sommers ein häufiger Gast der Bühnen Istriens, so daß das einheimische und ausländische Publikum schon Gelegenheit dazu hatte, sich von der Qualität ihres Musizierens zu überzeugen. Nach Begleitung des Megakonzertspektakels von Luciano Pavarotti, dem Auftritt anläßlich der Eröffnung des ATP Tennisturniers letzte Woche und der Teilnahme an der Aktion «Bestes von uns», wobei das Orchester Stars der Estrade begleitete, traten vorgestern abend die Zagreber Symphoniker vor zahlreichem Publikum, das sich in der Kirche der Sv. Eufemija versammelt hatte, auf.
Das in jeder Hinsicht angenehme Programm startete mit der Aufführung der dritten Symphonie in D-Dur (Allegro-Andante-Presto) des Dubrovniker Komponisten Luka Sorkočević, was zugleich ein Versuch war der kroatischen Musikszene Hommage zu verschaffen. Obwohl ins Profil des ganzen Programms integriert, wurde Sorkočevićs Symphonie aufgrund der Partitur, die in den sechziger Jahren Stjepan Šulek überprüfte, bearbeitet und kann das wirkliche Bild des vorklassischen Autors nicht darstellen. Šuleks Bearbeitungen, die ohne Kenntnis über die stilistischen Eigenschaften des vorklassischen Zeitraums gemacht wurden, sind heutzutage in jener Form, in der sie vorgestern abend durch dieses Orchester vorgestellt wurden, wirklich unakzeptabel, was eigentlich die Musikologen, die sich mit dieser Thematik befassten, auch bestätigen.
Die Symphonien von Luka Sorkočević sind Perlen unseren Musikkulturerbes und verdienen eine ernsthaftere Angehensweise, und in Rahmen unserer Möglichkeit eine adäquatere Bewertung mit Rücksichtsnahme auf den Beitrag des Komponisten der kroatischen Instrumentalmusik.
Stilistisch ins Profil des ganzen Programs integriert war die Ausführung Mozarts Junggesesellenmolets für Sopran und Orchester KV165, welcher sich auch Rovinjer Musikerin Aleksandra Golojka an der Orgel anschließ. Interessant ist, daß für diesen Auftritt, mit Rücksicht auf den Aufführungsort, ein Werk sewöhlt wurde, das in Seinem Korpus auch eine Orgel beinhaltet.
Jedoch, da die Originalorgel der Rovinjer Kirche nicht funktionsfähig ist, obwohl als Begleitung des Rezitativs vertreten, konnte die in den siebziger Jahren gebaute Orgel keinen solch einem ersntzunehmenden Festival angemessenen Töne herbeizaubern.
Diesen Virtuösmotet, der aus zwei Arien und einem Rezitativ zusammengesetzt wurde, endend mit der bekannten Arie Aleluja, brachte die hervorragende zagreber Sopranistin Klasja Modrušan mit ihrer farbigen und klangvollen Stimme wunderbar zum Vorschein und lockte damit einen heftigen Applaus und Billigung des anwesenden Publikums aus. Modrušan dominierte völlig mit der Ausführung diesen Jungen Mozarts, typisch italienischer Partitur mit dem einigermaßen rigiden Orchester, in wessen Musizieren trotz der Bemühung des Dirigenten die Einfachkeit und Flügelheit fehlte, die die spitzenklassige Intepretation des Werkes des Salzburger Genies schmücken sollte. Die Qualität des Symphonieorchesters kam doch auf Satisfaktion des orchestermusikliebhabenden Publikums zum Vorschein, das die reife und inspirierte Ausführung der oben genannten Londoner Symphonie Haydens in D-Dur genoß.
Nähmlich, Dirigent Mladen Tarbuk führte meisterlich durch diese Seiten, die unter die Höchstsymphonieleistungen Haydns gehören. Dem Orchester gelung es völlig, wie von seinem Renome auch erwartet wurde, die Melodieeleganz der ersten beiden Absätze, des karakteristischen Haydnmenuets und ein effektvolles Finale hervorzubringen. Eine interessante Instrumentalisierung und die Achtung, die einzelnen Orchesterabschnitten gegeben wurde, resultierten mit einer hervorragenden Aufführung, die vom zahlreichen Publikum mit verdienten Jubel und Applaus begleitet wurde, auf die das Orchester mit einer Zugabe antwortete, in der es den letzten Absatz der Symphonie Haydns nochmals aufführte.