Insel - Halbinsel
Die Geschichte der Stadt Rovinj begann auf der damaligen Insel Mons Albanus. Die ersten archäologischen Spuren des Lebens stammen aus der Bronzezeit, der alte Stadtkern begann sich im 3. Die historische Altstadt von Rovinj bildet ein einzigartiges städtisches Gefüge, das stark von venezianischen Architekturmodellen geprägt ist.
Daher wird Rovinj oft als ‚kleines Venedig‘ bezeichnet. Allerdings verhinderten die geomorphologischen Gegebenheiten des Inselhügels von Rovinj sowie die bereits vorhandene Bausubstanz aus dem Mittelalter und der Spätantike die Herausbildung einer typisch venezianischen Struktur mit öffentlichen Gebäuden rund um den Hauptplatz. Die bedeutendsten architektonischen und urbanen Elemente machen deutlich, dass der Bürgerstand infolge eines erheblichen wirtschaftlichen Aufschwungs im 17. und 18. Jahrhundert auch in die städtische Entwicklung investieren konnte. Das auffälligste Beispiel dieses baulichen und urbanen Fortschritts ist die Errichtung eines neuen Glockenturms sowie der Bau einer größeren barocken Pfarrkirche. Wie viele andere Städte war auch Rovinj ursprünglich von Stadtmauern umgeben. An der Spitze des Hügels befand sich eine befestigte Siedlung rund um die erste Pfarrkirche. Die ersten einfachen frühmittelalterlichen Stadtmauern wurden im 12. Jahrhundert erneuert und gegen Ende des 16. Jahrhunderts aufgrund der Bedrohung durch die Uskoken weiter verstärkt. Reste dieser Mauern sind noch heute sichtbar, insbesondere in der Nähe der Stadttore aus dem 12. Jahrhundert, entlang der Straßen Vladimira Švalbe und Hl. Kreuz-Straße sowie beiderseits des Belvederes (einer der Türme, die den nördlichen Verteidigungsring schützten und der bis heute erhalten ist). Ursprünglich besaßen die Stadtmauern sechs Tore. Heute gelangt man in die Altstadt über den Balbi-Bogen (früher das Tor zum alten Fischmarkt), das Tor Unter der Mauer, das Hl. Benedikt-Tor, das Hl. Kreuz-Tor und das Tor Hinter der Festung. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann die Stadt aufgrund des wachsenden Bedarfs an Wohnraum, sich über die Mauern hinaus auf das Festland auszudehnen.
Im Jahr 1763 wurde der Kanal zwischen der Insel und dem Festland zugeschüttet. Die Altstadt ist der Zeuge der vergangenen Zeiten und der fleißigen Arbeit der Rovinjer Handwerker. Der begrenzte Raum führte zu einer dichten Bebauung mit schmalen Häusern, engen Straßen und kleinen Plätzen. Eine Besonderheit dieses Altstadtkerns sind die charakteristisch gestalteten Schornsteine, aber auch zahlreichen Außentreppen und Gassentreppen, offene Balkone, Portikus, Innenhöfe, verwinkelte Sackgassen, Zisternen, Dachterrassen und Mansarden.
Hinzu kommen die vielfältigen Licht-Schatten-Effekten sowie die „plastischen“ Dekorationen an Portalen, Fenstern, Balkonen und Dachgesimsen. Gerade wegen diesen Besonderheiten wurde die Stadt 1963 zum Kulturdenkmal erklärt.